Damhirsch / Damwild

Der Damhirsch ist eine gesellig lebende Hirschart. Von den Adligen wurde er nach Mitteleuropa geholt um Jagdgebiete und Wildvorkommen zu bereichern. Häufig anzutreffen ist er in Parks und Tiergehegen. In der freien Wildbahn ist er sehr scheu und äußerst selten zu beobachten.

Fakten zum Damhirsch

Gewicht: ♂ bis zu 100 kg, ♀ bis zu 50 kg
Kopf-Rumpf-Länge: ♂ 150 cm ♀ 130 cm
Schulterhöhe: ♂ 110 cm ♀ 90 cm
Lebenserwartung: älter als 10 Jahre in der freien Wildbahn, in Tierparks etwas älter

Fortpflanzung der Damhirsche: Kalender mit Brunftzeit und Geburt

Paarungszeit: Oktober bis November
Tragzeit: 33 Wochen, 1 Kalb, sehr selten 2

Wissenschaftlicher Name: Dama dama
Regionale Namen: folgt
Englisch: Fallow Deer
Niederländisch: Damhert

Damwild: Aussehen allgemein

Die Damhirsche sind deutlich kleiner als Rothirsche. Sie haben im Vergleich zum Körper lange Läufe. Ihr Schwanz ist für eine Hirschart recht lang. Auffallend ist die schwarze Schwanzspitze. Der weiße Spiegel ist besonders deutlich schwarz umrahmt. Damwild gibt es in verschiedenen Farbvarianten. Weitverbreitet ist die rotbraune Variante. Es gibt aber auch weiße Damhirsche. Schwarze und selten auch silbergraue Varianten sind ebenso anzutreffen. In der Sommerzeit ist das Damhirschfell bei der rotbraunen Variante mit schwarzem Aalstrich und weißen Flecken gefärbt. Bei den schwarzen und weißen Hirschen sind die Flecken nicht zu erkennen. Im Winter sind die Damhirsche eher graubraun. Die weißen Flecken sind im Winter nahezu nicht zu erkennen. Eine Mähne am Hals wie beim Rothirsch und Sikahirsch ist beim Damwild nicht ausgeprägt.

Das Geweih des Damhirschs

Der männliche Damhirsch bildet ein auffälliges Schaufelgeweih. An diesem Geweih ist der ältere Damhirsch sehr gut von den anderen heimischen Hirschen zu unterscheiden. Die Geweihentwicklung beginnt allerdings auch beim Damhirsch eher einfacher. Die jungen Damhirsch-Männchen bilden zunächst einfache Spießgeweihe aus. Auch in den kommenden Jahren bleibt das Geweih einfacher geformt. Die kräftige Schaufelbildung beginnt erst später. Erst aber dem 3. oder 4. Jahr sind die Schaufeln dann ausgeprägter. Das Geweih des Damhirschs wird zwischen April und Mai abgeworfen. Fertig entwicklet ist das Geweih des Damwild dann zwischen Ende August.

Damhirsch: Lebensweise und Ernährung

Damhirsche leben gerne in kleinen oder großen Rudeln zusammen. Hierbei gibt es keine festen Regeln wie sich die Rudel bilden. Häufig setzen sich die Damwild aus kleineren Gruppen zusammen. Es werden jedoch auch Rudel mit einer Größe von über 30 Tieren beobachtet. Während der Geburtszeit sondern sich die weiblichen Hirsche von der Gruppe ab. Während der Brunftzeit bilden die Weibechen mit den kräftigeren Hischen Gruppen. Ältere männliche Hirsche leben außerhalb der Brunftzeit oft alleine oder in reinen „Männergruppen“.

Lebt das Damwild in einer ungestörten  Gegend, äst es den ganzen Tag über. In unruhigen Gebieten ist das Wild eher dämmerungsaktiv. Muss Damwild fliehen tut es das häufig mit den charakteristischen Prellsprüngen und stößt dabei Warnlaute aus. Hierbei springt es mit allen vier Läufen gleichzeitig ab, ähnlich wie die Gazellen. Damwild ist nicht wasserscheu und zieht auch durch kleine Wasserläufe.  Suhlen, wie zum Beispiel die Sikahirsche tut es sich nicht.

Damwild ernährt sich in erster Linie von: Gräsern, Kräutern, Blättern, Früchten, Eicheln und Bucheckern.

Fortpflanzung und Aufzucht vom Damwild

Die Paarungszeit, die Brunft, ist beim Damwild im Oktober bis November. Ähnlich wie bei Rotwild bilden die Damhirsche in der Zeit Brunftrudel. Die Weibchen werden anders als beim Rothirsch aber nicht zusammen getrieben sondern finden sich beim rufenden Damhirsch ein. Der Damhirsch hat als Brunftruf eher ein rülpsen als ein Röhren. Es besteht aus kürzeren abgehackteren Lauten und klingt nicht ganz so eindrucksvoll wie beim Rothirsch. Brunftkämpfe sind beim Damwild eher die Ausnahme. Die seltenen Kämpfe können dann aber mitunter sehr heftig ausgetragen werden.

Die Kälber des Damhirschs kommen im Juni zur Welt. Normalerweise gibt es ein Kalb, seltener Zwei. Allerdings gibt es öfter Zwillinge als beim Rothirsch.

Der Lebensraum vom Damhirsch

Damhirsche leben gerne in parkähnlichen Landschaften und im offenen Mischwald. Damwild liebt die Feld- und Wiesenlandschaften.  Bergige Höhenlagen und felsiges Gebirge wird vom Damwild gemieden. Hügellandschaften und weite Ebenen sind da wesentlich besser für die kleine Hirschart geeignet.

Damhirsch: Vorkommen

Heute ist das Damwild in ganz Europa verbreitet, wenn es auch nirgendwo wirklich sehr häufig ist. In Deutschland wurde es um 1600 wieder eingebürgert. Der Adel mochte den kleinen Hirsch vor allem als Jagdwild. Heute gibt es Vorkommen in allen deutschen Bundesländern. Damwild kommt aber nicht nur in der freien Natur vor, es wird auch in Wildtier-Farmen gehalten und ist ebenso in Wildparks recht häufig vertreten. In Deutschland sind ähnlich wie beim Rotwild, spezielle Gebiete ausgewiesen in denen Damwild „geduldet“ wird. In Österreich und der Schweiz ist Damwild relativ selten.

Damhirsche in Wildparks

Damwild ist sehr häufig auch in Wildparks anzutreffen. Das Damwild ist relativ pflegeleicht und kann sogar recht zahm gegenüber den Tierparkbesuchern werden.