Mufflon / Muffelwild

Das Muffelwild, auch Mufflon genannt, zählt zu den schafartigen Hornträgern. Sie sind die kleinste Wildschafart in Europa. Das Mufflon war nicht schon immer in Mitteleuropa beheimatet. Ursprünglich stammt das Muffelwild aus den bergigen Regionen von Korsika und Sardinien.

Muffelwild Fakten

Kopfrumpflänge: 105-130 cm Schulterhöhe: 65-75 cm
Gewicht: 20-40 kg
Paarungszeit: Oktober bis November
Lebensdauer 10-15 Jahre in der Gefangenschaft bis zu 20 Jahre

Wissenschaftlicher Name: Ovis ammon musimon
Englisch: Mouflon, Wild Sheep
Französisch: Mouflon corse
Niederländisch: Europese moeflon

Mufflon Widder 2

Bergbewohner Mufflon

Die Ziegenart ist ursprünglich ein Bergbewohner und an felsige, gebirgige Gebiete besonders gut angepasst. Hier können sie hervorragend klettern. In steilen Felswänden entkommen sie ihren natürlichen Feinden sehr gut. In der flachen Landschaft hingegen haben sie keine gute Fluchtstrategie und sind dadurch Beutegreifern wie Wolf und Luchs ausgeliefert. In seiner ursprünglichen Heimat auf Korsika und Sardinien ist das Mufflon inzwischen sehr stark vom Aussterben bedroht.

Mufflon Vorkommen

In Mitteleuropa lebt das Mufflon vorwiegen in Laub- und Mischwaldgebieten. Gerne suchen sie sich sonnige Südhänge zum Äsen auf. Das Mufflon mag als Lebensraum auch Flachlandregionen. Häufiger gibt es Muffelwildvorkommen im waldigen Mittelgebirge.

Mufflons  in Deutschland

In Deutschland kommt das Muffelwild in den meisten Bundesländernmit Ausnahme der Großstädten vor. Die größten Bestände des Mufflons befinden sich in Thüringen und Rheinland-Pfalz. In der freien Wildbahn in Deutschland wurde der Muffelwildbestand 2014 auf ca. 20.000 Stück geschätzt. Das entspricht unter einem Prozent im Vergleich mit 2,5 Millionen Rehen.

Muffelwild lebt in Gruppen

Die Mufflons ziehen gerne in kleinen Gruppen durch die Wälder und Landschaften. Diese Herden werden meist von einem älteren, erfahrenen Weibchen angeführt. Manchmal bilden sich Rudel mit bis zu 100 Tieren. Die Männchen stoßen nur zur Paarungszeit zu den Weibchen.

Lebensweise und Ernährung des Muffelwildes

Die Mufflons sind sehr beweglich und können ausgezeichnet springen und klettern. Sie können gut wittern, hören  und sehen. Die Wildschafe sind überwiegend tagaktiv.

Muffelwild ist sehr genügsam, sucht aber sonnige Plätze zum Fressen auf. Gräser und Kräuter werden gerne gefressen. Die Triebe von Nadelholz aber auch Laubbäumen frißt das Mufflon ebenso. Muffelwild frißt aber auch Getreide.

Aussehen und Gehörn vom Mufflon

Das Muffelwild hat ein glattes Haarkleid. Bei den männlichen Muffelwild sind helle, sogenannte Sattelflecken üblich aber nicht immer vorhanden. Im Sommer sind die Widder kräftig rotbraun, in der Winterzeit ist ihr Fell dann deutlich dunkler und grauer.

Die männlichen Mufflons haben schneckenförmig eingedrehte Hörner. Die weiblichen Tiere, die Schafe, haben nur teilweise kleine Hörner. Das hängt von der ursprünglichen Herkunft ab. Die weiblichen Tiere von Sardinien stammend haben keine Hörner. Das Gehörn vom Muffelwild wird nicht abgeworfen und wächst permanent nach.

Gehörnabmessung des Muffelwilds

Bei alten Widdern können die schneckenförmigen Hörner bis zu 80 cm lang werden. Dabei drehen sie sich beim 10 jährigen Widder um gute 360 Grad, also einmal herum. Der Kenner kann beim Mufflonwidder anhand des Gehörns das Alter des Tiers abschätzen. Zu beachten ist hierbei, dass das Gehörn in der ersten Jahren wesentlich schneller wächst. Die Hörner der weiblichen Mufflons können bis zu 10 cm lang werden. In absoluten Ausnahmefällen bis zu 30 cm.

Fortpflanzung und Aufzucht bei Mufflon

Die Mufflons paaren sich Ende Oktober bis November. März bis April wird 1 Lamm seltener 2 Lämmer geworfen. Die kleinen Lämmer können schon wenige Stunden nach der Geburt dem Mutterschaf auf kurzen Strecken folgen. Die Muffelllämmer werden 4-5 Monate lang von der Mutter gesäugt.

Mufflons leiden unter fehlender Hufabnutzung

Besonders häufig leiden die Mufflons unter Erkrankungen ihrer Schalen (Hufe). Diese werden in unseren Regionen wegen fehlendem felsigen Untergrund nicht so gut abgenutzt wie in ihrer ursprünglichen Heimat. Das häufige Erkranken an Hufkrankheiten führte in einigen Regionen zum Aussterben der Tiere.

Mufflons in Wildparks

Ausser in der freien Wildbahn ist das Muffelwild auch häufig in Wildparks, Wildgattern und Tierparks beheimatet. In den Wildparks ist das Muffelwild anspruchslos und genügsam. Doch den Hufen der Tiere gilt besondere Aufmerksamkeit: Sie müssen kontrolliert und gegebenenfalls beschnitten werden.

Oft wird die Gesundheit der Hufe mit der Anlage eines Steinhügels unterstützt. Ein Salzleckstein auf dessen Spitze regt eine häufige Besteigung der Steine an. Dadurch kann die Anzahl der notwendigen Beschneidungen deutlich gesenkt werden.