Murmeltier / Alpenmurmeltier

Murmeltiere leben in großen Familienverbänden auf sonnigen Hängen des Hochgebirges. Im Sommer sind sie tagaktiv und ernähren sich vom saftigen Grün. In der kalten Jahreshälfte halten sie Winterschlaf. Hier geben wir dir eine umfassende Übersicht über das Murmeltier.

Fakten zum Murmeltier

Murmeltiere gehören zu der Gruppe der Nager und sind tagaktive Pflanzenfresser. Männchen werden Bär und Weibchen Katz oder Katze genannt. Als Nachwuchs gibt Affen oder Äffchen.

Gewicht: 3,5 bis 5 kg plus 2 kg Winterspeck
Kopf-Rumpf-Länge: 50 – 60 cm
Lebenserwartung: bis zu 18 Jahre
Paarungszeit: April bis Mai
Tragzeit: 33 – 35 Tage

Wissenschaftlicher Name: Marmota marmota
Regionale Namen: Murmel, Mankei (Oberbayern, Österreich), Munggen (Schweiz)
Englisch: folgt
Niederländisch: folgt

Aussehen der Alpenmurmeltiere

Das äußerliche Aussehen der Murmeltiere ähnelt Mäusen. Allerdings sind sich mit  3 bis 5 Kilogramm Körpergewicht deutlich größer. Sie tragen sehr dichtes Fell von gelbbrauner Farbe. Die Krallen und das Das letzte Drittel vom eher kurzen, buschigen Schwanz sind schwarz.

Der etwas dunklere Kopf zeigt eine schiefergraue Stirn. Der Nasen-Mund-Bereich ist dunkel und die Schneidezähne sind braunrot. Die Ohren sind klein.

Lebensweise und Ernährung der Alpenmurmeltiere

Die großen Nager leben gesellig in Kolonien aus dem dominanten Elternpaar und ihren Jungtieren mehrerer Generationen. Sie sind überwiegend tagaktiv.

Mit einem Sekret aus ihrer Wangendrüsen markieren sie ihr Terretorium und verteidigen es gegen fremde Tiere.

Im Sommer bewohnen die emsigen Nager selbst gegrabene Sommerbaue, die etwa 2 Meter unter der Erde liegen. Im Winter ziehen sie in tiefer gelegene Winterbaue mit dick ausgepolsterten Schlafkammern.

Die Alpenmurmeltiere ernähren sich von Kräutern, Gräsern und Wurzeln. Außerdem fressen sie Samen und Früchte.

Fortpflanzung und Aufzucht der Alpenmurmeltiere

Murmeltiere leben überwiegend in Einehe, paaren sich also immer wieder mit dem gleichen Partner. Das Nahrungsangebot im Lebensraum der Nager ist knapp und die  Reproduktionsrate daher niedrig.

Die Paarungszeit liegt im April und Mai. Zur sogenannten Bärenzeit können typische Paarungsrituale mit Köpfstößen und boxenden Bewegungen der Vorderpfoten beobachtet werden. Murmelbären liefern sich untereinander Scheinkämpfe.

Mit teils heftigen Kämpfen sorgt das Alphaweibchen bei den nachgeordneten Weichen für viel Stress. Selbst wenn diese begattet wurden, brechen sie ihre Schwangerschaft stressbedingt ab. Selbst das Alphaweibchen bekommt nicht in jedem Jahr Nachwuchs.

Nach 34 Tagen Tragzeit werden 2 – 4 Junge (Affen) zur Welt gebracht. Sie sind nackt und blind und werden etwa zwei Monate lang gesäugt.

Nach circa 40 Tagen verlassen die Affen zum ersten Mal den Bau. Bis sie komplett unabhängig werden, vergehen aber noch fast zwei Jahre. Erst mit drei Jahren werden Murmeltiere geschlechtsreif.

Murmeltiere halten einen langen Winterschlaf

Während der warmen Monate ernten Murmel Gras und lassen es zum Trocknen liegen. Mit dem gewonnen Heu polstern sie ihre Winterquartiere aus.

Das Heu wird außerdem zum Verschließen der Höhleneingänge verwendet. Dafür wird es mit Erde und Steinen vermengt.

Mitte Oktober bei fallenden Temperaturen zieht sich der Familienverband in den Bau zurück. Bis zu 10 Tiere kuscheln sich eng aneinander und versetzen sich in den Winterschlaf.

In den Wintermonaten wird auch während kurzer Wachphasen keine Nahrung aufgenommen. In dieser Zeit verlieren die Nager etwa 2 kg Körperfett.

Feinde der Murmeltiere

Murmel stehen bei Adler, Habicht, Uhu, Kolkrabe und seltener dem Fuchs auf dem Speiseplan. Doch ihre Fressfeinde kommen nur sehr selten zum Zug. Murmeltiere können ausgezeichnet sehen und hören.

Während die einen fressen, halten andere Mitglieder der Kolonie aufmerksam Ausschau. Entdecken sie einen Feind, pfeifen sie einen lauten Warnruf. Daraufhin verschwinden alle Tiere in dem weit verzweigten Bau. Der Warnruf der Murmeltiere wird auch von umstehenden Gämsen als Warnung verstanden.

Lebensraum der Murmeltiere

Murmeltiere leben auf offenen und sonnigen Hängen des Hochgebirges mit keinen oder nur sehr wenigen Bäumen. Sie kommen auf Almwiesen aber auch kargen und geröllreichen Felsabschnitten vor.

In Höhen von 800 bis 3.000 Metern können die oft sehr zutraulichen Tiere bei Nachrungssuche und Sozialverhalten beobachtet werden. In den hohen Lagen bewohnen die Kolonien ausschließlich Südhänge und nutzen dort die langen Sonnenzeiten.

Murmeltier-Vorkommen in Deutschland

In Deutschland haben Murmeltiere eine sehr geringe Verbreitung. Nur die Alpen bieten den Murmeltieren einen passenden Lebensraum. Im restlichen Bundesgebiet sind die großen Nager nicht anzutreffen.

Alpen-Murmeltiere sind ganzjährig geschützt

Die Nager unterliegen in Deutschland dem Jagdrecht. Sie sind aber ganzjährig geschützt und dürfen daher nicht gejagt werden.

Murmeltiere in Wildparks

Murmeltiere eignen sich kaum für die Haltung in Wildparks und werden nur sehr selten gezeigt: Es fehlt passender Lebensraum. Außerdem verbringen sie lange Zeit im Winterschlaf und sind dann nicht zu beobachten. Beides macht sie für die Haltung in Gefangenschaft unattraktiv.