Das Rentier oder auch Ren ist eine Hirschart bei der beide Geschlechter ein Geweih ausbilden. Das Ren stammt mehr aus den nördlichen Regionen. In diesen Gegenden wird und wurde das Rentier auch als Haustier gehalten und ist damit die einzige Hirschart.
Fakten zum Rentier
Gewicht: bis zu 150 kg, Weibchen bis zu 75 kg
Kopf-Rumpf-Länge: 200 cm
Schulterhöhe: 120 cm
Lebenserwartung: bis zu 10-15 Jahre
Paarungszeit: Ende August bis November
Tragzeit: etwa 25-27 Wochen, 1 bis 2 Kälber
Wissenschaftlicher Name: Rangifer tarandus
Englisch: Reindeer
Niederländisch: Rendier
Ren: Aussehen
Das Fell ist graubraun, im Sommer etwas heller gefärbt als im Winter. Zur besonderen Anpassung an seinen Lebensraum ist das Fell des Ren besonders dicht. Besonderes Merkmal des Ren sind auch seine Hufe. Angepasst an den schlammigen Lebensraum hat das Ren sehr gespreizte Schalen. Diese sollen dem Ren ermöglich auch auf sumpfigen Gelände gut zu laufen. Der Kopf wird vom Ren mehr nach vorn getragen, anders als bei vielen anderen Hirschen die den Kopf mehr aufgerichtet tragen.
Geweih des Rentiers
Auffällig ist beim Ren das sowohl die männlichen als auch die weiblichen Tiere ein Geweih tragen. Das von den Weibchen ist aber im direkten Vergleich wesentlich kleiner. Anders als bei unseren heimischen Hirscharten wie Rothirsch, Damhirsch und Sikahirsch, ist das Geweih beim Ren meist nicht symmetrisch. Es bildet in der Regel viel mehr Enden und „Verästelungen“. Die Augsprosse (die nach vorne gerichtete Sprosse beim Hirschgeweih) weißt beim Rentier auch mehrere Ende auf. Das Geweih vom männlichen Ren bildet teilweise auch Schaufeln, ähnlich dem Damhirsch, aus. Das Geweih beim Männchen wird bis zu 130 cm lang, beim Weibchen nur bis zu 50 cm. Der Abwurf der Stangen ist beim Männchen im Winter, beim Weibchen April bis Mai. Anders als bei anderen Hirschen werden die Stangen nicht relativ zeitgleich abgeworfen, so dass beim Ren es vorkommen kann das ein Tier tagelang mit einer Geweihstange rumläuft.
Rentier: Lebensweise und Ernährung
Rentiere bilden gerne größere Herden. Die Rentiere sind in der Regel tagaktiv. Sie können ausdauern auch längere Strecken traben. Im Wasser sind sie ebenfalls sehr gute Schwimmer. Sie können je nach Lebensraum sehr lange Strecken wandern, ähnlich den Zugvögeln. Es gibt Berichte von Rentieren die Strecken von ca. 5000 km gewandert sind. Die Nahrung besteht aus Kräutern, Gräser, Knospen, Zweige, Beeren, Pilze, Flechten und Moose. Selten werde auch tote Tiere wie Fische, Lemminge, Mäuse, Eier und Jungvögel gefressen.
Fortpflanzung und Aufzucht des Rentiers
Brunftzeit (Paarungszeit) des Rentiers ist Ende August bis November. Es bilden sich Brunftrudel mit einem älteren Männchen und 10 bis 20 Weibchen. Die Jungen werden im Mai geboren. Meist ist es ein Kalb, hin und wieder gibt es aber auch Geburten von 2 Kälbern. Die Jungtiere werden von der Mutter 5-6 Monate lang gesäugt.
Ren: Lebensraum
Rentiere leben in den Tundren und nördlichen Gebirgsgebieten. In Finland leben Rentiere auch im offenen Waldland. Um den heftigen arktischen Winter zu entgehen, können Rentiere die in den arktischen Gebieten leben mehrere tausend Kilometer lange Wanderungen unternehmen.
Vorkommen des Rens
In Europa kommen Rener in Norwegen und im östlichen Finland vor. Verbreitet sind sie auch in Nordsibirien. Rentiere kommen auch in den nördlichsten Gebieten Nordamerikas vor. Ebenso in Grönland, in Spitzbergen und der Ellesmere-Insel (zwischen Grönland und Kanada).
Karibu in Nordamerika
Die in Nordamerika vorkommenden Rentiere werden Karibu genannt. Der Begriff leitet sich aus der Sprache der Indianer ab.